Porträtfotografie – 7 Tipps für Einsteiger

Portraitfotografie

Porträtfotografie ist ein Genre, das viele Herausforderungen mit sich bringt. Um diese spezielle Gattung der Fotografie meistern zu können, solltest Du Dich im Vorfeld mit verschiedenen Elementen auseinandersetzten.

Was macht also ein gutes Porträt aus? Neben den spezifischen Kameraeinstellungen, spielen auch der ausgewählte Ort, die herrschenden Lichtverhältnisse sowie die Pose des Models eine entscheidende Rolle. All dies beeinflusst die Bildatmosphäre und somit auch die letztendliche Wirkung des Porträts. In diesem Beitrag haben wir Dir 7 praktische Tipps zur Porträtfotografie zusammengestellt, damit Dir die besten Porträtfotos mit Leichtigkeit gelingen.

Die 7 besten Porträtfotografie-Tipps

1. Nimm Dir Zeit

Besonders am Anfang eines jeden Fotoshootings solltest Du genug Zeit zum Warmwerden einplanen. Lockerungsübungen und mühelose Gespräche sorgen für Entspannung und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Sogenannte Testaufnahmen verhelfen den Models dabei, die Unsicherheit vor der Kamera zu überwinden und geben dem Fotografen gleichzeitig die Möglichkeit, die passenden Kameraeinstellungen in Ruhe auszuwählen.

Bei Outdoor-Shootings solltest Du Dir auch der sich ständig ändernden Lichtverhältnisse bewusst sein. Für möglichst natürliche Porträts empfiehlt es sich, das Fotoshooting in der sogenannten Goldenen Stunde durchzuführen. Kurz nach dem Sonnenaufgang sowie kurz vor dem Sonnenuntergang verleiht das Sonnenlicht Deinen Fotografien einen warmen, rötlichen Stich. Obwohl sich viele davor scheuen, so kann auch die pralle Mittagssonne, welche ihre harten Schlagschatten ins Gesicht wirft, zum Stilelement eines Porträts werden.

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2. Der richtige Ort

Die Wahl des richtigen Ortes hängt von dem Konzept sowie der Intention Deiner Fotografien ab. Sowohl Innenräume als auch Außenbereiche eignen sich somit hervorragend für die Porträtfotografie. Jede Umgebung besitzt dabei ihre Vorzüge und Nachteile.

Indoor, beispielsweise in dem eigenen Wohnzimmer, hast Du mehr Einfluss auf die Rahmenbedingungen, wie Licht und Dekoration. Dies bedeutet, Du kannst Dir mehr Zeit bei Deinen Aufnahmen lassen. Bei den Outdoor-Aufnahmen hingegen, zum Beispiel im Wald oder auf einem freien Feld, sind wir oft den ständig wechselnden Lichtverhältnissen sowie Wetterbedingungen ausgesetzt. Ein Fotoshooting im Freien bringt jedoch eine gewisse Diversität mit sich. Neben der Natur kann auch eine lebhafte Stadt, ein Industriegebiet mit alten Backsteinen, Wände mit bunten Graffitis und verlassenen Bahnhäusern zu Deiner Kulisse werden.

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3. Komposition und Perspektive

Portraitfotografie: Komposition und Perspektive

Die Aufgabe der Komposition ist es, den Blick des Betrachters durch das Porträt zu führen. Eine entsprechende Bildaufteilung sowie Platzierung der Objekte im Bild schaffen Spannung und bestimmen, wohin unser Blick als Erstes hingeht. Natürliche Rahmen, beispielsweise Bögen einer Passage oder Zweige, verleihen dem Porträt dabei einen besonderen Charme.

Auch die Perspektive kann die Wirkung eines Porträts maßgeblich mitbestimmen. Bei der Porträtfotografie sollte einem bewusst sein, dass die verschiedenen Kameraperspektiven nicht nur die Wirkung der Personen im Bild beeinflussen, sondern unter Umständen auch ihre Proportionen verändern.

Die Zentralperspektive ist diejenige, die uns allen vertraut ist. Sie vermittelt Ruhe, Ausgeglichenheit und Selbstbewusstsein. Die Froschperspektive lässt die abgebildete Person übermütig und einschüchternd wirken, während bei der Vogelperspektive ein Gefühl von Unterlegenheit und Unterwürfigkeit vermittelt wird. Besonders bei den letzten beiden Kamerawinkeln solltest Du auf s.g. Verkürzungen und Veränderungen der Proportionen achten und diese mit Bedacht in Deine Porträtaufnahmen einarbeiten.

4. Der Goldene Schnitt

PortraitDie beliebteste Gestaltungsregel der Fotografie ist der Goldene Schnitt. Diese klassische Bildaufteilung bezieht sich auf ein Proportionsverhältnis von ca. 1:1,618 (ca. 62% zu 38%) und wird als ideales Prinzip der ästhetischen Komposition angesehen. Durch die Anwendung dieser klassischen Regel der Bildaufteilung entsteht ein harmonisches Verhältnis zwischen der abgebildeten Person und dem Hintergrund.

5. Die richtigen Kameraeinstellungen

Um Deine Fertigkeiten im Umgang mit der Kamera auf die nächste Stufe zu bringen, solltest Du drei zentrale Kameraeinstellungen beherrschen: die Blende, die Belichtungszeit sowie den ISO-Wert.

Die Blende

Als Blende wird die Öffnung im Objektiv bezeichnet, durch die das Licht in das Kameragehäuse gelangt. Je größer die Öffnung (niedrige Blendenzahl – z.B. f2,8), desto mehr Licht kann eindringen und umso heller wird das Bild. Dies gilt auch umgekehrt: je kleiner die Öffnung (hohe Blendenzahl – z.B. f20), desto dunkler das Foto. Neben der Lichtmenge wird durch die Blendeneinstellung auch die Tiefenschärfe geregelt. Die Tiefenschärfe bestimmt, ob ein Bild durchgängig scharf ist oder ob nur ein kleiner Teil davon in den Fokus gesetzt wird. Auch hier gilt: Eine weit geöffnete Blende (niedrige Blendenzahl) führt zu einer geringen Schärfentiefe und umgekehrt.

Für Porträtfotografie wird empfohlen, mit einer weit geöffneten Blende zu arbeiten. Dies führt zu einem verschwommenen Hintergrund, der die Person in den Fokus des Geschehens stellt. Beachte hierbei, dass der Fokus stets auf den Augen des Models liegen sollte.

Belichtungszeit

Die Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der das Licht auf den Kamerasensor fällt. Dieser Vorgang findet mithilfe eines Verschlusses statt und wird in Bruchteilen einer Sekunde angegeben (z.B. 1/15 oder 1/125). Eine kurze Belichtungszeit eignet sich besonders gut für sich schnell bewegende Motive, wie z.B. in der Tierfotografie und Sportaufnahmen. Eine längere Belichtungszeit ist vor allem in der Dunkelheit von Vorteil, damit auch der Hintergrund ausreichend belichtet ist.

ISO-Wert

Der ISO-Wert stellt eine weitere Möglichkeit dar, die Belichtung sowie die Bildqualität Deines Porträts direkt zu beeinflussen. Genau genommen bestimmt dieser Wert die Lichtempfindlichkeit für jede einzelne Aufnahme und kann somit auch bei gleichbleibender Blendenöffnung und Belichtungszeit Deine Bilder aufhellen bzw. verdunkeln. Der einzige Nachteil: Je höher der ISO-Wert, desto schlechter die Bildqualität. Um rauschfreie Bilder zu erhalten, solltest Du nach Möglichkeit mit einem niedrigen ISO-Wert (z.B. ISO 100) arbeiten.

Alle drei Einstellungen beeinflussen sich gegenseitig. Damit es Dir in Zukunft einfacher fällt, Blende, Belichtungszeit sowie den ISO-Wert aufeinander abzustimmen, haben wir das Wichtigste für Dich in einer kompakten Übersicht zusammengefasst.

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6. Die perfekte Pose

PorträtObwohl ein Porträt einen gewissen Bildausschnitt vorgibt, so haben Du und Dein Model dennoch reichlich Spielraum, um einzigartige Porträts zu schaffen. Um möglichst authentische Porträtfotos zu erhalten, ist es wichtig, für eine entspannte und angenehme Arbeitsatmosphäre zu sorgen. Bitte Dein Model zudem, sich an glückliche Momente zu erinnern, auf diese Weise fängst Du immer ein natürliches und ungezwungenes Lächeln ein.

Für kreative Aufnahmen experimentiert ein wenig mit den Posen. Beispielsweise mit der Platzierung der Arme kannst Du Diagonalen schaffen, welche Spannung und Bewegung in Deine Fotografie bringen.

7. Gegenstände

Porträt einer FrauDer Einsatz verschiedener Gegenstände hilft Dir dabei, die Geschichte hinter dem Bild auf eine einzigartige Weise zu erzählen. Einerseits verraten gewöhnliche Objekte, wie eine Kamera oder eine Tasse Kaffee, mehr über die Person selbst und ihre Interessen. Andererseits dienen Gegenstände auch als Gestaltungsmittel, die Du in die Bildkomposition miteinbaust. Mit reflektierenden Objekten erzielst Du zudem eindrucksvolle Lichteffekte.

Folgende Tipps zur Porträtfotografie geben nur einen kleinen Einblick darüber, wie Dir eindrucksvolle Porträts gelingen. Probiere es einfach mal aus!

 

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